Klavierspielen macht Spaß – Einblicke in mein Konzept
Die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit der Schüler war ein Thema im pädagogischen Psychologieunterricht an der Musikhochschule Hannover. Dass man im Laufe der Jahre an der Arbeit mit den Schüler*innen selbst daran wächst und seinen Unterrichtsstil an ihnen erfährt, davon war nicht die Rede. Es wurde gesagt, dass es vier Lerntypen gäbe, so die Theorie: auditiv, haptisch, visuell und kognitiv. Dabei ist alles viel differenzierter und individueller, denn Menschen lassen sich nicht einfach in Schubladen packen. Das ist das Spannende an diesem Beruf. Das mittlere C bleibt das mittlere C. Aber es einer Fünfjährigen zu zeigen, oder es einem 68jährigen zu vermitteln macht den Unterschied.
Vom Anmalen der Noten, über Gehörbildung bis hin zum Komponieren und Texten von Pianomusicals.
Die Bandbreite des Lehrens und Lernens gleicht einem ganzen Universum an Möglichkeiten und Entdeckungen. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz. Wenn z.B. die drei Pedale des Flügels von einer unwissenden erwachsenen Schülerin auch als Tasten bezeichnet werden. Wissen und Musik weiter zu vermitteln bringt Spaß je kreativer man es gestaltet. Vom farbigen Anmalen der Noten, über Gehörbildung auf einem Tastenteppich bis hin zum Komponieren und Texten von Pianomusicals; Klavier lernen bietet so viele unterschiedliche Aspekte, um zur Musik zu finden. Das Pauken und Hämmern von Hanon Übungen und Czerny Etüden gehört der Vergangenheit an und macht nur wenigen Ambitionierten noch Freude. Das Wichtigste ist die Entfaltung des inneren Drangs nach Musik. Dabei gilt es, abzutasten und nachzuspüren wo die Schüler*in mit ihrem Können und Wünschen gerade steht. Ich motiviere und rege an, was bereits angelegt ist, mit Impulsen von außen, geschöpft aus jahrzehntelanger Erfahrung. Das macht für mich den Beruf als Klavierlehrerin zu einer dankbaren, erfüllenden, sinnstiftenden Aufgabe, die aus langjährigen Kontakten sogar Freundschaften entstehen lässt.
„Jetzt hab ich`s!“, ist die Belohnung für die Mühe.
Als Klavierlehrerin biete ich ein vielfältiges und breites Repertoire an Methoden (Wie) und Didaktik (Was). Dabei nehme ich immer Rücksicht auf die Interessen und Vorlieben der Schüler*innen. Es ist viel fruchtbarer darauf einzugehen, als z.B. eine Beethovensonate vermitteln, bzw. „aufzwingen“ zu wollen. Und es macht mehr Spaß. Der Spaß entsteht – nicht nur für die Schüler auch für mich – wenn man mit einfachen Dingen in den Flow kommt, wenn man spürt: da wird etwas verstanden, da zeigt sich ein Erfolg, da geht es einen Schritt voran. Geduld ist für mich dabei eine Voraussetzung, guten Unterricht zu geben. Wenn der Schüler selbst merkt: „Jetzt hab ich`s!“, ist das die Belohnung für die Mühe. Es ist ein ganz anderes Unterrichten, als ich es noch vom Studium her gewohnt war. Ohne Leistungsdruck in einem entspannten Lernklima zu arbeiten, ist für mich Gewinn bringender, als ehrgeizig hinter Preisen herzujagen. Ich pflege Basisarbeit, wie es im Studium bezeichnet wurde, und erfülle Träume und Herzenswünsche. Von „Fluch der Karibik“ über Harry Potter bis zu Debussys Claire de Lune, der Abwechslung sind keine Grenzen gesetzt. Dabei ist der Weg, also die Entwicklung und das Lernen der Schüler*innen das Ziel.
Das Beste in kurzer zur Verfügung stehender Zeit entstehen lassen zu können!
Musikalische Grundlagen erlernt und vermittelt man wie ein Handwerk: Anschlag, Körperhaltung, Musiktheorie, Rhythmik, musikalische Gestaltung von Anfang an. Das macht Spaß, denn jeder Schüler lernt anders. Die Herausforderung für mich besteht darin, für jeden eine Lösung zu finden. Dazu kommt der Charakter der Schüler*in, ihre eigene Persönlichkeit. Täglich stelle ich mich auf fünf bis sechs einzelne Schüler*innen ein. Durch meine pädagogisch psychologische Kompetenz erreiche ich in den 30 bis 45 Minuten Unterricht in der Woche ein Maximum an Effizienz. Das ist meine Ambition: das Beste in kurzer zur Verfügung stehender Zeit entstehen lassen zu können. Die Ergebnisse werden dann in Schülerkonzerten präsentiert, nicht ohne vorheriges Auftrittstraining. Das motiviert zusätzlich zum Üben.
„Klavierspielen macht Spaß“ als Motto zur Erfüllung auch meines eigenen Traums. Ein Studio zu haben, in dem Wünsche erfüllt werden, Konzerte stattfinden, Lesungen mit Klaviermusik abgehalten werden, Freundschaften entstehen und Schüler mit einem Lächeln nach Hause gehen. Der Sinn in meiner Arbeit ist es, die Liebe zur Musik zu wecken, so dass sie verankert wird und im besten Fall ein Leben lang bewahrt werden kann. Dann ist mein berufliches und persönliches Ziel erreicht.